Rehkitze in Gefahr

Viele Rehkitze hatten in diesem Jahr Glück. Wegen der extrem warmen und trockenen Witterung sind die Wiesen überwiegend schon im April oder Anfang Mai erstmals gemäht worden, zu einem Zeitpunkt also, als die Kitze noch gar nicht auf der Welt waren. Dennoch sind in der vergangenen Woche etliche Rehkitze durch Mähmaschinen verletzt oder getötet worden – allen Hinweisen zum Trotz, wie sie auch durch die landwirtschaftlichen Organisationen immer wieder gegeben werden.

Und die Gefahr ist noch nicht vorbei: Auf vielen Wiesen steht hohes Gras, das geschnitten werden soll, sobald das Wetter es zulässt. Die Kitze, inzwischen durchweg an die 3 kg schwer, sind vielfach noch nicht in der Lage, den schnellen Traktoren mit ihren modernen Mähwerkzeugen zu entkommen.

Der Tierschutzbeirat appelliert daher an die Landwirte, in Kooperation mit den örtlichen Jägern geeignete Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Die wirksamste Rettungsmethode besteht darin, am Abend vor dem Mähen Wildscheuchen aufzustellen, zum Beispiel auf Pfählen befestigte knisternde Plastiktüten. Außerdem empfiehlt es sich, die Fläche von innen nach außen oder vom Offenland in Richtung Waldrand zu mähen, um den Tieren Fluchtmöglichkeiten zu eröffnen. Nähere Hinweise hierzu können einem Faltblatt des Landesjagdverbandes und der Landwirtschaftskammer entnommen werden, das unter der Tel. Nr. 06727 89 440 angefordert werden kann.

Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen sind ein Gebot des Tierschutzes, liegen aber auch im eigenen Interesse der Landwirte. Wer keine Vorsorge trifft und Kitze oder andere Tiere wie Feldhasen verletzt, macht sich strafbar. Außerdem können Kadaverteile das Futter bakteriell verseuchen und zu einer tödlichen Gefahr für das Vieh werden.

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